Wichtige Fakten zur Jahresabrechnung
Das große Leiden – die Jahresabrechnung
Einmal im Jahr ist es soweit: die Stromrechnung flattert ins Haus. Leider muss man in den meisten Fällen sagen, denn seit Anfang des Jahrtausends sind die Strompreise praktisch kontinuierlich gestiegen, was häufig zu mit saftigen Nachzahlungen führte. Doch es gibt natürlich auch noch andere Gründe für Nachzahlungen – ein erhöhter Stromverbrauch zum Beispiel, oder eine fehlerhafte Rechnung. Was es damit en Detail auf sich hat und wie Sie Ihre Stromrechnung selbst ganz einfach überprüfen können, wird nachfolgend ausführlich geschildert.
Warum Sie Ihrer Abrechnung nicht trauen sollten
Wie schon Lenin wusste: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ Und in der Tat, der Bund der Energieverbraucher hat ermittelt, dass zwei Prozent aller Abrechnungen falsch sind, also jede fünfzigste Rechnung nicht stimmt! Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Energieversorger versuchen natürlich ihre Kosten zu drücken und sparen am Personal. Das wiederum verursacht mitunter Bedienungsfehler – „irren ist menschlich“. Aber auch die Abrechnungsprogramme selbst sind tückisch und unübersichtlich. So kommt es, dass viele Verbraucher überhöhte Abrechnungen bezahlen. Deshalb lohnt es sich immer für Sie, Ihre Abrechnung genau unter die Lupe zu nehmen und alle Daten gründlich zu prüfen.
Wie Sie Ihre Abrechnungsdaten prüfen
Zugegeben, eine mehrseitige Jahresabrechnung ist abschreckend und nicht unbedingt ein Vorbild an Nachvollziehbarkeit. Aber lassen Sie sich nicht entmutigen, die meisten Rechnungen orientieren sich im Aufbau am selben Muster:
Abnahmestelle: Links oben ist die Abnahmestelle vermerkt, an die der Strom geliefert wird. Da Sie der Empfänger sind, sollte dort Ihre Adresse aufgeführt sein.
Adresse: Stimmt alle Angaben? Gerade in Mehrfamilienhäusern, wo mehrere Wohnungen auf einer Etage liegen, werden oft Kundendaten vertauscht.
Kontakt: Auf der rechten oberen Seite sind die Kontakt- und Servicedaten Ihres Stromanbieters notiert: Name, Anschrift, Rufnummern, Öffnungszeiten.
Kundennummer: Ihre Kundennummer steht bei den Kontakt- und Servicedaten Ihres Stromanbieters.
Rechnungsbetrag: Ihr Rechnungsbetrag deckt ein Verbrauchs-, kein Kalenderjahr ab, also zum Beispiel 1. Mai 2008 bis 30. April 2009. In der Regel werden der Netto- (ohne Mehrwertsteuer) und der Bruttobetrag (mit Mehrwertsteuer) angegeben.
Abschlagszahlungen: Ihr monatlicher Abschlag wird mit dem tatsächlichen Betrag für den Verbrauch verrechnet. Beispielsweise zahlen Sie monatlich 60 Euro voraus, dann ergibt das aufs Jahr gerechnet einen Betrag von 720 Euro. Diese Summe wird von den fälligen Kosten der Jahresabrechnung abgezogen. Entsprechend verhält es sich, wenn Sie ein so genanntes Strompaket, also einen Tarif mit Vorauskasse, gewählt haben.
Abbuchung/Gutschrift: Die Frage, ob Sie nachzahlen müssen oder Geld zurückbekommen, ergibt sich durch einen Blick unter den Rechnungsbetrag – dort wird aufgeführt, zu welchem Datum Ihr Konto belastet wird oder Sie eine Gutschrift erhalten.
Stromverbrauch: Für den Abrechnungszeitraum wird Ihr Stromverbrauch in Kilowattstunden angegeben. Ebenso der für den Zeitraum des Vorjahres zum Vergleich. Prüfen Sie nach, ob sich signifikante Abweichungen ergeben haben. Sollte es zu einem auffallenden Anstieg Ihres Stromverbrauchs gekommen sein, kann dies unterschiedliche Ursachen haben.